FREILICHTMUSEUM VOGTSBAUERNHOF

Im Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof können Besucher erkunden, wie auf Bauernhöfen, in Mühlen und Sägewerken, Wohnstuben und Scheunen über die letzten 400 Jahre im Schwarzwald gelebt, gewohnt und gearbeitet wurde. Für Kinder gibt es spezielle Attraktionen, wie eine Museumswerkstatt, in der sie Kuckuckspfeifen oder Wasserräder herstellen können, sowie echte Strohbetten zum Ausprobieren im Falkenhof und noch vieles mehr.


Der Vogtsbauernhof ist eines der beliebtesten Ausflugsziele im Mittleren Schwarzwald. Er gab dem Freilichtmuseum im Schwarzwald seinen Namen und steht seit 1612 im Gutachtal. Heute ist er das Sinnbild für das typische Schwarzwaldhaus.


Als das Freilichtmuseum 1963 als erstes seiner Art in Baden-Württemberg eröffnete, stand der Vogtsbauernhof alleine in der Landschaft. Der zuvor sorgfältig restaurierte Eindachhof gab den Besuchern bereits damals einen lebendigen Eindruck vom Arbeits- und Lebensalltag der Menschen in vergangenen Jahrhunderten. Der Gründer, Professor Hermann Schilli, hatte verschiedene Hausvarianten im Schwarzwald dokumentiert und 1953 unter dem Titel "Das Schwarzwaldhaus" veröffentlicht.


Schillis Bedeutung für den Erhalt traditioneller Wohn- und Lebensweisen zeigt sich in seinem langjährigen Engagement. Als Museumsleiter prägte er das Freilichtmuseum im Schwarzwald bis Mitte 1981 entscheidend nach seinen eigenen Vorstellungen und Vorlieben. Er ließ drei vollständig eingerichtete Höfe aus verschiedenen Teilen des Schwarzwalds abbauen, sorgfältig restaurieren und auf dem fünf Hektar großen Gelände des Museums originalgetreu wiedererrichten. Der älteste dieser Höfe ist der Hippenseppenhof, erbaut 1599 in Furtwangen-Katzensteig, der seit 1966 im Museum steht. Besucher können hier erfahren, wo der Bollenhut herkommt, was die Schwarzwälder Kirschtorte berühmt gemacht hat und wie der Kuckuck in die Uhr gelangte. 1972 wurde der Lorenzenhof eröffnet, der 1608 in Oberwolfach errichtet wurde und mit seinem gemauerten Sockelgeschoss sowie dem aufgesetzten Holzobergeschoss als typisches Haus des Kinzigtals gilt. Im unteren Bereich befand sich der Stall für das Vieh. Eine Dauerausstellung der Forstdirektion Freiburg im Erdgeschoss des Lorenzenhofs informiert über die Waldnutzung und deren Veränderung im Laufe der Jahrhunderte. Im Obergeschoss werden drei historische Gewerbe des Schwarzwalds präsentiert: Glasbläserei, Flößerei und Bergbau.

Hotzenwaldhaus im Freilichtmuseum Vogtsbauernhof

Im Gegensatz zu den anderen Höfen im Schwarzwälder Freilichtmuseum handelt es sich beim Hotzenwaldhaus um einen Nachbau. Vorbild für das durch sein tief heruntergezogenes Walmdach auffallende Gebäude war der Klausenhof. Er wurde 1424 erbaut und an seinem ursprünglichen Standort in Großherrischwand in der Gemeinde Herrischried ebenfalls als Heimat- und Freilichtmuseum erhalten. Die Bauart des Hofs spiegelt die harten klimatischen Verhältnisse im Hotzenwald wider.

Um die Kälte zu bremsen, wurde zwischen der Außenwand und dem Wohnbereich ein Gang angelegt. In dem Gebäude sind eine Museumswerkstatt und der »Dachboden der Kindheit« mit Schulbänken, Märchenzimmer, einem Kasperle-Theater, Truhen und allerlei Spielgeräten untergebracht.

In der Werkstatt schildert Kuckuckspfeifenbauer Ewald Lehmann die Besonderheiten seines früher weit verbreiteten Handwerks und verblüfft die Zuschauer mit technischen Raffinessen aus einfachsten Materialien. Im Umgang informieren Tafeln über das Textilhandwerk im Schwarzwald.



Das Schauinslandhaus und der Falkenhof sind bemerkenswerte Gebäude im Freilichtmuseum Vogtsbauernhof. Das Schauinslandhaus, 1730 erbaut und 1981 unter der Leitung von Hermann Schilli verlegt, zeichnet sich durch seinen Eingang an der Schmalseite aus. Im Inneren befindet sich eine Schneflerwerkstatt, in der aus Holz alltägliche Gegenstände wie Löffel, Schüsseln, Heurechen und Schindeln gefertigt wurden.


Der Falkenhof, bis 1976 in Buchenbach-Wagensteig als Wirtschaftsgebäude genutzt, zeigt durch seine seit dem 18. Jahrhundert erfolgten Anpassungen den technischen Fortschritt auf dem Hof. Im Stall werden alte Großviehrassen gehalten, während die Räume darüber den Zustand von 1844 widerspiegeln, als die Wohnnutzung eingestellt wurde.


Zu den weiteren Gebäuden des Museums zählen kleinere Bauten wie ein Leibgedinghaus, ein Tagelöhnerhaus, Speicher, Mühlen und Sägen, eine Hammerschmiede, eine Hanfreibe und zwei Kapellen. Diese tragen zur Vermittlung der 400-jährigen Kulturgeschichte des Schwarzwalds bei und machen den Besuch zu einem einzigartigen Erlebnis, das zur Erkundung weiterer Ziele entlang der Schwarzwaldbahn anregt.


Kontakt zum Museum bei Gutach:


Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof
77793 Gutach (Schwarzwaldbahn)
Telefon +49 7831/46 79 35 00



Öffnungszeiten, Preise und weitere Informationen: https://www.vogtsbauernhof.de/


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